Die Links auf dieser Seite sind sogenannte Affiliate-Links. Das bedeutet, dass ich eine Provision bekomme, falls du einen der unten vorgestellten Artikel über die eingefügten Links kaufst. Diese Provision bewegt sich im Centbereich und dient einzig und allein dem Erhalt dieser kostenlosen Informationswebsite. Dankeschön!
Würdest du deinen Meerschweinchen auch so gerne ein Außengehege bauen, aber traust es dir handwerklich nicht zu? Dann könnte Tamaras Idee vielleicht etwas für dich sein!
Tamara (Instagram: @zehn_musketiere) hält erst seit letztem Jahr Meerschweinchen und hat schon diesen Frühling ein wunderschönes und großzügiges Außengehege für ihre süßen Meerschweinchen gebaut. Sie war nicht nur so freundlich, mir jede Menge Fragen im Interview zu beantworten, sondern hat auch gleich tolle Bilder vom Bau und der Einrichtung ihres Geheges gemacht!
Interview: So baust du ganz einfach ein artgerechtes Außengehege für deine Meerschweinchen!
Seit wann und warum hältst du deine Musketiere draußen?
Letztes Jahr haben wir die Schweinchen täglich von vormittags bis abends raus ins Gras gesetzt. Nachts haben wir sie in ihren Stall im Keller gesetzt. Nach dem ungewollten Zuwachs wurde das Einfangen zunehmend schwieriger und wir brauchten noch länger als zuvor, sie alle im Stall zu schnappen und rauszubringen. Darum haben wir uns entschieden, sie im Sommer draußen zu halten. Dadurch müssen wir sie nicht mehr täglich einsammeln und umsetzten und die Meerschweinchen haben dadurch weniger Stress.
Wie groß ist dein neues Außengehege und wie viele Meerschweinchen leben darin?
Also die beiden verbundenen Gehege haben eine Fläche von 4×2 Meter. Die beiden Schutzhütten sind 90×70 cm. Die komplett nutzbare Grundfläche liegt somit bei 8 m². Momentan leben bei mir 8 kleine Fellnasen!
Ist dein Gehege für die ganz-, oder die halbjährige Außenhaltung gedacht?
Das Gehege ist nur für die Außenhaltung im Sommer gedacht. Die Schutzhütten sind nicht winterfest und daher werden sie im Winter wieder in ihrem Stall im Keller wohnen.
Worauf hast du beim Bau besonderen Wert gelegt?
Uns war besonders wichtig, dass die Meerschweinchen keinen Weg nach draußen finden und noch wichtiger war es, dass kein Räuber bzw. keiner unserer Hunde nach drinnen kommt. Darum haben wir nach dem Ausrichten der Unterkonstruktion noch alle Lücken und Öffnungen mit H-Steinen, Steinplatten und Kies gestopft. Alles andere haben wir lückenlos miteinander verschraubt.
Der Bau musste zudem stabil und einfach zu bedienen sein (z. B. zum Öffnen, Schließen, Säubern, Füttern,…)
Wenn du auch überlegst, deine Meerschweinchen in Außenhaltung zu halten, lies unbedingt die Ratgeberseite Warum Außenhaltung?
Warum hast du dich für ein fertiges Gehege entschieden?
Wir haben uns letzten Sommer eines dieser Gehege (Freilaufgehege aus Holz von Vanvilla) gekauft, da es praktisch zum Aufbauen ist, es bei Nichtnutzung nur sehr wenig Platz braucht und weil das Gehege stabil und groß genug für alle war. Als wir uns dann entschieden haben, unsere Schweinchen draußen zu halten, waren wir uns einig, ein weiteres Gehege zu kaufen und beide miteinander zu verbinden. Wir konnten das eine Gehege weiter verwenden und mussten somit nicht komplett von vorn bauen.
Bist du mit der Qualität des Auslaufes und der Schutzhütten zufrieden oder musstest du viel nacharbeiten, damit alles sicher und dicht ist?
Die beiden Gehege wurden fertig montiert geliefert und sind in sich sehr stabil, solang der Untergrund gerade ist und keine Neigung hat. Leider wohnen wir an einem Hang und mussten daher erst eine gerade Ebene schaffen, damit alles im Wasser ist und nicht wackelt.
Ansonsten steht das Gehege super und lässt sich (fast) ohne Probleme öffnen und schließen. Die Schutzhütten (Entenhaus von Kerbel) mussten wir von Hand zusammenbauen, war aber sehr einfach und ging schnell. Die Hütten haben ein komplett abnehmbares Dach und einen Schieber zur Belüftung. Zudem ist eine verzinkte Wanne in den Hütten, die man seitlich rausziehen kann, um die Einstreu zu wechseln. Alternativ kann man auch über das Dach ausmisten.
Wie hast du dein Außengehege vor dem Verrutschen/Verschieben gesichert?
Zuerst haben wir die druckimprägnierten Balken für das Grundgestell so zurecht gesägt, dass die Gehege bündig draufgestellt werden können. Anschließend haben wir die Balken mit Lochblechen aus Stahl (3 cm x 8 cm und 15 x E8 cm) miteinander verschraubt und zwei Verankerungen (5 cm x 15 cm Metallplatte) im Boden angebracht. Die Gehege haben wir aneinander geschraubt und mit vielen kleinen, einzeln angebrachten Flachverbindern am Grundgestell befestigt.
Wie hast du die beiden Gehegeteile miteinander und die Schutzhütten mit dem Gehege verbunden?
Wir haben in jedes Gehege ca. 10 lange Schrauben geschraubt, um es mit dem anderen zu verbinden. D.h. die beiden Gestelle sind mit rund 20 Schrauben miteinander verbunden.
Da der Stall auf der Balkenkonstruktion steht, wurde er um 10 cm erhöht. Da die Rampen der Schutzhütten bereits ziemlich weit unten angebracht waren, passten sie nicht mehr richtig in die Öffnung der Gehege. Wir haben dann die vorderen Beine der Hütten auf die übrig gebliebenen Stücke der abgeschnittenen Balken stellt. Die hinteren Beine haben wir auf Quadersteine gestellt, die wir noch im Garten liegen hatten. Die Vorderbeine der Hütten haben wir an die Balken drunter geschraubt. Die Balken am Boden haben wir miteinander verschraubt, genauso wie die Hütte mit dem Stall.
Das Gehege von Vanvilla ist ja eigentlich klappbar. Hast du die Scharniere irgendwie stabilisiert, damit es nicht versehentlich zusammenklappt, oder hat es gereicht, das Gehege mit der Unterkonstruktion zu verschrauben?
Wir haben an die vier Seitenwände, die geklappt werden können (zwei pro Gehege) stabile Schwerlast Winkelverbinder angebracht und es an die Balken vom Grundgestell geschraubt. Somit bleibt es fest, auch wenn man mal mit dem Fuß beim Reinsteigen hängen bleibt. Zudem haben wir die klappbaren Wandelemente an der Innenseite ebenfalls mit kleinen Winkelverbindern fixiert.
Hast du das Gehege zusätzlich noch imprägniert, gestrichen oder anders wetterfest gemacht?
Das Gehege ist bereits imprägniert gewesen. Ich habe es auch nachträglich nicht weiter behandelt. Bei den Schutzhütten stand in der Anleitung, dass man sie noch mit einer Holzlasur anstreichen soll. Das habe ich dann auch gemacht.
Allerdings haben wir letztens noch eine Regenplane für den Stall gebaut. Wir haben dafür eine Gewächshausfolie auf die Größe 4×2 Meter zugeschnitten. Damit die Plane auch bei stärkerem Wind noch auf dem Käfig liegen bleibt, haben wir 7 gehobelte Konstruktionslatten an die Plane geschraubt. Dafür haben wir pro Latte acht Universal-Spaxschrauben und acht Karosseriescheiben aus Edelstahl verwendet. Die Latten haben wir so angeordnet, dass immer eine auf jeder Querstrebe vom Deckel aufliegt.
Das Praktische daran ist, dass man die Plane bei Nichtbenutzung nur von links nach rechts aufrollen muss und schon ist das Gehege aufgedeckt und man kann das Gehege öffnen. Die Plane kann beim Füttern und täglicher Visite am Rand des Geheges liegen bleiben (Foto), solange man die rechte Hälfte vom Stall nicht komplett aufklappt. Zum Saubermachen muss man die Plane vom Deckel nehmen und beiseitestellen. Das ist aber nicht schwierig, da die sieben Latten nicht sonderlich viel wiegen. Wenn es dann doch mal anfängt zu regnen, ist die Plane sehr schnell über das Gehege gerollt und die Schweinchen bleiben trocken!
Wie ist die Handhabung des Geheges, gibt es etwas, was dich stört (Engstellen, Türen an der falschen Stelle, Undichtigkeit o. Ä. ) oder bist du rundum zufrieden?
Also im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden mit dem Gehege. Was mich etwas stört ist, dass es etwas in sich verzogen ist, sobald es ein bisschen schief steht. Die beiden Klappen oben lassen sich nicht richtig schließen. Man muss es etwas anheben und dann reinklicken. Wir haben das aber so gelöst, dass wir eine Metallplatte (40 x 8 cm) überlappend an den Deckel angeschraubt haben, um den Deckel beim Schließen vorn am Käfigrand zu fixieren. Somit ist der Deckel bündig mit dem Käfig selbst.
Wie schwer war der Bau? Denkst du, ein Anfänger könnte das alleine schaffen?
Der Aufbau war nicht schwer, würde ich sagen. Man sollte zwar zuvor wissen, wie es letzten Endes aussehen soll, aber im Grunde schraubt man alles miteinander fest und stellt es auf einen ausbruchsicheren Untergrund. Den Bau kann man durchaus schon alleine schaffen. Allerdings, um alles präzise zu verschrauben, ist es manchmal hilfreich, ein weiteres Paar Hände zu haben. Um alles zusammen zu bauen, braucht man in etwa einen Tag. Zuvor noch mal circa einen Tag, um alles für den Bau zu besorgen.
Welche Einstreu hast du verwendet und kannst du sie empfehlen?
Die Hütten haben wir mit normaler Einstreu von Fressnapf (Multifit) eingestreut. Den Auslauf haben wir mit Rindenmulch befüllt. Wir haben darauf geachtet, dass er aus 100 % Nadelhölzern besteht. Wir haben acht Säcke mittelgroben und zwei Säcke feinen Rindenmulch verwendet. Wir haben noch 2 weitere feine Säcke reingepackt, da es sich nach einer Weile gesetzt hat und es dann fast zu wenig drin war.
Mehr zu den verschiedenen Einstreuarten, die du im Außengehege verwenden kannst, findest du auch auf der Ratgeberseite Untergrund und Einstreu!
Welchen Tipp würdest du Meerschweinchenhaltern geben, die ihren Meerschweinchen auch ein artgerechtes Außengehege bauen möchten?
Je größer, desto besser! 🙂 Grundsätzlich gilt, die Meerschweinchen brauchen ausreichend Platz zum Rennen und Verstecken! Man sollte sich seinen Stall oder Gehege selber bauen, bzw. von einem Schreiner bauen lassen. Somit ist gewährleistet, dass die kleinen Fellnasen sich nach belieben entfalten können! Am besten sucht man sich den größtmöglichen Platz aus und versucht so viel Fläche wie möglich zu nutzen. Denn umso mehr Platz die Kleinen haben, desto mehr interessante Stellen haben sie zum Erkunden und Entdecken. Man selbst kann sich stundenlang davor setzten und bekommt nie genug von den Meerschweinchen! 🙂
Vielen Dank Tamara, für dieses interessante Interview und deinen Meerschweinchen viel Spaß in ihrem neuen Gehege!
Du möchtest Tamaras Außengehege nachbauen?
Die folgenden Links führen dich direkt zu Amazon.
Für das Gehege:
- 2 große Freilaufgehege aus Holz von Vanvilla
- 2 Duck Town Enten- und Gänseställe von Kerbel
- Druckimprägnierte Balken als Unterkonstruktion z B. von Gartenpirat
- Schwerlast Winkelverbinder von GAH-Alberts
- Kleine Winkelverbinder von GoodtoU
- Flachverbinder von GAH-Alberts
- Diverse Verbindungsbleche aus Edelstahl (lassen sich durch Flachverbinder ersetzen)
- Wetterfeste Holzschrauben aus Edelstahl in kurz und lang z. B. von SPAX®
Und die Einrichtung:
- Pinienrinde grob und fein von Floragard
- Pinienrinde grob von Terra Exotica
Und für die Regenplane:
- 1 Gewächshausfolie mit Nagelrand von Lacers GmbH
- Gehobeltes Konstruktionsholz FSC-Zertifiziert z. B. von TUGA – Holztech
- Wetterfeste Universalschraube mit Vollgewinde aus Edelstahl z. B. von SPAX®
- Karossieriescheiben oder Unterlegschrauben aus Edelstahl z. B. von Roedelwerk
Wie gefällt dir Tamaras Gehege? Hast du auch schon mal ein Außengehege selbst gebaut? Dann hinterlasse uns doch deine Tipps, Erfahrungen und Ideen in den Kommentaren!
SaveSave
SaveSave
Schreibe einen Kommentar